Samstag, 2. Mai 2015

War "Kauft nicht bei Juden!" nur eine angemessene Reaktion? 01 / z.K. Dieter Graumann, Zentralrat der Juden, Rechtsanwalt Uwe Freyschmidt,Rechtsanwalt Guido Frings, Rechtsanwalt Dr. Panos Pananis, Rechtsanwalt Nikolai Venn, Rechtsanwalt Stephan Fink, Rechtsanwältin Sarah Diwell,Rechtsanwalt Sorec Burcu , Rechtsanwältin Diana Nadeborn, Rechtsanwalt Ulrich Lehmann, LL.M.

Der Film "Der ewige Jude" gilt als eine der schlimmsten Ausgeburten der antijüdischen Rassenhetze des 3. Reiches.

Ganz ohne Zweifel enthält er Judenhetze in niederträchtigster Form, so wurden von der SS auf engsten Räumen zwangsweise zusammengepferchte Juden in polnischen Ghettos gezeigt, um vorzutäuschen, dass die Juden keinen Sinn für Lebenskultur und HYgiene hätten. Daran gibt es nichts zu beschönigen, das war und ist billige und niederträchtige Anti-Judenhetze.

Aber, und das wird verschwiegen, der Film enthält auch objektive Wahrheiten - und zwar betreffend die Rolle der Juden im Deutschen Reich 1932 / 1933, wobei im Film behauptet wird, dahinter stecke eine jüdische Verschwörung und alle Juden in Deutschland seien sich einig darin, dass sie gemeinsam das (nichtjüdische) deutsche Volk auszubeuten hätten. Wohlgemerkt: Die Statistikzahlen stimmen grundsätzlich mit Zahlen aus anderen Quellen überein - die Juden waren in hochdotierten Stellungen und als erfolgreiche Unternehmer tatsächlich hochsignifikant überrepräsentiert, fraglich ist nur, was im Einzelnen dahinter steckte, ob es wirklich der eiskalte Wille war, die nichtjüdische Bevölkerung auszubeuten / zu übervorteilen, oder ob menschlich verständliche Regungen zum Zuge kamen, die sich dann dahingehend auswirkten:Natürlich ist es menschlich verständlich, wenn man lieber bei Leuten kauft, zu denen man sich gehörig fühlt, wie eben Türken meist auch lieber bei Türken einkaufen  als bei Nichttürken, und Auslandsdeutsche meist auch lieber bei Auslandsdeutschen einkaufen als bei anderen.

Die Thematik ist von höchster Wichtigkeit: Nach dem selben Schema können sich Minderheiten generell Vorteile verschaffen, Vorteile, die sie irgendwann unbeliebt machen, und tatsächlich, ob bewusst mit dem Gedanken betrieben oder nicht, steckt eine Form inakzeptablen Schmarotzertums  dahinter, tatsächlich so weit gehend, dass man sich fragen muss, ob das "Deutsche! Kauft nicht bei Juden!" der Nazis als gerechtfertigte Reaktion zu verstehen sein kann.


Hier nun zunächst der Ausschnitt aus "Der ewige Jude", der zahlenmäßig darlegt, wie die Juden in den Jahren 1932 / 1933 in verschiedenen Ständen vertreten waren:



Fortsetzung folgt....

Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka
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